Die Sonne zerstört meine Karriere | Tagebuch einer Studentin | KW 19

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Ganz so drastisch wie im Titel verkündet, ist es vielleicht nicht, aber schon ein bisschen. Aber so fühlt es sich zumindest an.


Sonne kommt, Motivation ist da – aber eben nicht um sich an den Schreibtisch zu setzen. Es ist ja nicht so, dass ich nicht versuche so gut es geht nach Balkonien auszuweichen, aber beim Programmieren fühlt es sich eben nur semi-gut an, in der prallen Sonne zu sitzen. Dafür brauche ich ein kleines, dunkles Kämmerlein. So langsam verstehe ich, warum Hardcore-Programmierer lieber nachts arbeiten. Da ich aber die Sonne nicht aussperren wollte, habe ich also das ein oder andere eventuell vernachlässigt. Upps.

Trotz Karrierekiller Sonne war ich am Dienstag aber bei der Fachstudienberatung der Informationswissenschaft. Denn obwohl ich Nebenfächler bin, umgarnt mich der Gedanke, den Master in Informationswissenschaft und Sprachtechnologie zu machen, äußerst lieblich – und das eigentlich schon seit ich damit angefangen habe. Da ich aber eben nur eine kleine Nebenfächlerin bin, muss ich Kurse nachholen oder aufholen oder zusätzlich machen – wie auch immer man das verstehen möchte. Wie ich da aber erfahren habe, ist das nicht wenig. Um ehrlich zu sein, ist das verdammt viel.

Was genau eine Fachstudienberatung macht und kann und welche anderen Beratungsmöglichkeiten es in der Uni gibt, kannst du im Studenten ABC – B wie Beratung nachlesen. Wie Du siehst, nehme ich solche Angebote mittlerweile selbst gern in Anspruch.

Friss oder stirb – oder: Schaffe ich das?

Um dir einen kleinen Einblick zu geben, was genau „verdammt viel“ meint, hier meine Aussichten:

  • Eine normale studentische Woche hat ca. 8-9 Kurse, mit dem gesamten Workload von Vor- und Nachbereitung kommt man auf eine Vollzeit-40-Stunden-Woche
  • Nächstes Semester würden 11 Kurse auf mich warten, darunter 2 neue Programmiersprachen und ein Logikkurs (wer jemals in einer Logik-Vorlesung war, weiß, warum ich das hier extra aufzähle)
  • Übernächstes Semester wären es dann zwar nur 6 Kurse, aber nebenbei hatte ich eigentlich vor, meine Bachelor-Arbeit zu schreiben

Du merkst, worauf ich hinaus möchte?

Und jetzt sitze ich da und habe ja eigentlich noch bis Oktober Zeit, mich zu entscheiden, will es aber jetzt wissen. Ich will jetzt wissen, was ich machen soll. Ich will jetzt eine Lösung. Aber ich kann nichts machen außer abwarten, meine Optionen zu zerdenken und zu zweifeln.

Wieso ich mir nicht mehr Zeit lasse, fragst du dich? Mein Studiengang läuft aus, d.h. ich habe nur die Möglichkeit: Jetzt oder Nie. Entweder ich fange also nächstes Semester an mit den „Vorbereitungen“ zum Master oder ich kann diesen Traum ad acta legen. Die Frage, die mich dabei aber auch quält, ist die Frage, ob es wirklich ein Traum ist? Wie viel kann ich mir zumuten, um das anzugehen? Letztlich bleibt eben wieder das leidige Thema Zukunft. Wo will ich hin? Was will ich machen?
Momentan kann ich nur sagen, dass mir die ganze Sache Spaß macht und dass man ausgebildete Leute in diesem Segment braucht. Interesse stößt auf Kapitalismus. Und ich stoße an meine Grenzen? Das ist die Frage, die ich erst Ende des Jahres überhaupt annähernd beantworten kann.

So viele Fragen und keine Antwort, die ich hören will. Dabei ist der Wunsch die Zukunftsfrage in der Gegenwart beantworten zu wollen doch schon paradox genug.

Wie sieht es mit deiner Zukunft aus?
Derzeit grassieren so viele Vision-Boards und 5-Jahres-Pläne durch die Sozialen Medien – hast Du auch sowas oder dümpelst Du noch genauso rum wie ich?

Hört jetzt auf nach Lösungen zu suchen, sondern isst einfach eine Wassermelone. Noms.
– missmoere

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