Credit Points sind die Währung in deinem Studium. Wenn man es nämlich genau nimmt, sammelst Du keine Noten, sondern nur die Credit Points (CP). Trotzdem redet kaum einer – es sei denn es geht um das leidige Thema BaföG – ein Sterbenswörtchen über diese lustige Punktevergabe. Trotzdem versuche ich es heute mal.
Die Fakten
Credit Points spiegeln den Arbeitsaufwand – oder auch Workload genannt – für eine Veranstaltung oder ein Modul wieder. Dabei entspricht 1 CP zwischen 25 und 30 Stunden Arbeit. Mit inbegriffen sind dabei sowohl die Präsenzzeiten in der Uni als auch die Zeit, die du für die Prüfungsvorbereitung bzw. zur Ausarbeitung von Hausarbeiten und die Vor- und Nachbereitung zu Hause brauchst.
Welche Vor- und Nachteile es bei den unterschiedlichen Lern- bzw. Arbeitsorten, findet könnt ihr auch in meiner Reihe Richtig Lernen – aber wo? nachlesen.
Für einen Bachelorabschluss benötigt man 180 CP, d.h. wenn Du zu den glücklichen Überfliegern gehören möchtest, musst du rund 30 CP pro Semester erreichen. Grob überschlagen entspricht ein Vollzeitstudium auch einem Vollzeitarbeitsverhältnis.
Wie viele Credit Points man für eine Veranstaltung oder Modul bekommt, ist sehr unterschiedlich. Besteht die einzige Leistung in der Veranstaltung darin anwesend zu sein, bekommt man natürlich weniger als wenn man ein Essay und eine Hausarbeit geschrieben hat.
So provokativ ich die Sache mit den Noten anfangs beschrieben habe, ist es natürlich nicht. Die Noten sind nicht unwichtig. Sie sind aber eben die Voraussetzung, um CP zu erhalten, die wiederum die Gewichtung der Note angeben. Eine 3,0 bei 15 CP wiegen natürlich schwerer als eine 3,0 bei nur 2 CP – nachvollziehbar.
Die Credit Points & Ich
Ich selbst kümmere mich in meinem Studium auch herzlich wenig um diese abstrakten Punkte, obwohl ich gerade nach der kleinen Recherche für diesen Artikel der Meinung bin, dass man sie doch einmal im Auge behalten sollte – vor allem, wenn es Richtung Bachelorarbeit geht.
Was den Workload angeht, bin ich sehr zwiegespalten. Einerseits ist die Idee, Leistungen zu gewichten, im Grunde nicht verkehrt. Auch arbeitsintensive Kurse bekommen so ihre Daseinsberechtigung. Ich meine, wer entscheidet sich schon freiwillig für mehr Arbeit bei gleicher Bezahlung? Niemand. Auch kein Student. Es sei denn die Leidenschaft für das Fach kommt zum Tragen, aber das sind Ausnahmephänomene.
Andererseits haben die angegebenen CP oftmals nicht viel mit dem tatsächlichen Arbeitsaufwand zu tun. Gerade bei mir in der Germanistik gibt es Kurse, die von recht traditionellen Herrschaften gehalten werden und einfach überhaupt keine Arbeit sind. Für die gleiche Anzahl an Credit Points sitze ich hingegen bei Informationswissenschaft mehrere Stunden allein in der Nachbereitung einer Vorlesung.
Bürokratisch und als Richtlinie sind CPs ja echt nett, aber in der Praxis läuft dann eh wieder alles anders – wie immer also.
Worauf achtest Du? Noten oder CP?
Guckt jetzt die zweite Staffel von Unbreakable Kimmy Schmidt weiter.
– missmoere